
Dienstag, der 1. April
1. April 2025Manfred Mann’s Earth Band und ihr sensationelles Album "Watch" (1978)

Hallo, ich bin Jack Olives - ihr hört mich bei AFDA Radio in meiner Sendung "Homecoming" immer Donnerstags um 18:00 Uhr, Sonntags um 16:00 Uhr und natürlich täglich in meiner Rubrik Vinyl Vaults, in der wir uns die grössten Alben anhören, die für die Ewigkeit gemacht sind, die Einfluss auf unser Leben hatten - und die spannende Geschichten erzählen können. Heute erfahren wir mehr über ein Album, zu dem ich eine ganz persönliche Beziehung habe - "Watch" von Manfred Mann's Earth Band war tatsächlich mein erstes Album auf Vinyl. Meine Eltern haben es mir 1978 unter den Weihnachtsbaum gelegt. Damit bildet es einen besonderen Grundstein meines Vinyl Vaults. Kommt rein und erfahrt mehr über das Album.
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Fakten, Geheimnisse & Chart-Erfolge dieses legendären Kult-Albums in den Vinyl Vaults
Wenn es um die legendärsten Rock-Alben der 1970er Jahre geht, darf "Watch" von Manfred Mann’s Earth Band nicht fehlen. Das 1978 veröffentlichte Album brachte mit "Davy’s on the Road Again" einen der größten Hits der Band hervor und gehört bis heute zu den Klassikern der Rockgeschichte. Doch was steckt wirklich hinter diesem Album? Wo wurde es aufgenommen? Welche kuriosen Geschichten ranken sich darum? Und wie erfolgreich war es in den Charts? Hier erfährst du alle spannenden Details! Willkommen in meinem Vinyl Vault.
Die Entstehung von "Watch" – Aufnahme & Produktion
"Watch" war das achte Studioalbum von Manfred Mann’s Earth Band.
Hier eine kleine Übersicht der Alben bis dahin:
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Manfred Mann's Earth Band (1972)
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Glorified Magnified (1972)
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Messin' (1973)
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Solar Fire (1973)
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The Good Earth (1974)
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Nightingales & Bombers (1975)
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The Roaring Silence (1976)
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Watch (1978)
Mit "The Roaring Silence" hatte die Band 1976 ihren größten kommerziellen Erfolg – vor allem durch "Blinded by the Light". Watch knüpfte zwei Jahre später daran an und festigte den Status der Band als feste Größe im Progressive Rock.
"Watch" wurde 1977 in den Workhouse Studios und den Bronze Studios in London aufgenommen. Die Band, angeführt von Manfred Mann, experimentierte mit verschiedenen Sounds und kombinierte Progressive Rock mit klassischen Rock-Elementen.
Für die technische Umsetzung war ein erfahrenes Team verantwortlich: Laurence Latham und Rick Walton übernahmen die Toningenieur-Arbeit, unterstützt von Edwin Cross als Assistenzingenieur. Dieses Trio war nicht nur für "Watch" tätig, sondern arbeitete auch an anderen Projekten der Band. Rick Walton wirkte zudem als Co-Produzent des Albums "New Boots and Panties!!" von Ian Dury mit.
Der Titel "Watch" kann mehrere Interpretationen haben. Er könnte als Aufforderung verstanden werden, aufmerksam zu sein oder etwas genau zu beobachten. Eine andere Deutung könnte sich auf die Zeit beziehen, im Sinne von "Uhr" (englisch: watch). Es gibt jedoch keine eindeutigen Informationen darüber, welche Bedeutung die Band dem Titel beimaß.
"Davy’s on the Road Again" – Echt live oder Studio-Trick?
"Davy’s on the Road Again" zählt zu den bekanntesten Songs der Manfred Mann’s Earth Band. Doch viele fragen sich: Wurde der Song wirklich live aufgenommen?
Die Antwort lautet: Jein. Die Basis stammt aus einer Studioaufnahme, allerdings wurden echte Live-Elemente hinzugefügt. Vor allem das epische Outro mit dem jubelnden Publikum sorgt für echtes Konzert-Feeling. Ein cleverer Trick, denn Live-Alben waren 1978 extrem populär!
Interessant: Der Song wurde ursprünglich von John Simon und Robbie Robertson (von "The Band") geschrieben, die verzweifelt versuchten, aus ihrer Idee einen griffigen Folk-Pop/Rock-Song zu basteln. Nach einem Jahr gaben sie entnervt auf und verkauften den Song an Manfred Mann, der daraus die uns bekannte und berühmte Hymne machte, die wir heute kennen.
"Mighty Quinn" – Von Bob Dylan zur Rock-Hymne
Neben "Davy’s on the Road Again" gehört auch "Mighty Quinn" zu den bekanntesten Songs auf Watch. Dabei ist der Song gar keine Eigenkomposition der Band – er stammt ursprünglich von Bob Dylan.
Dylan schrieb "Quinn the Eskimo (The Mighty Quinn)" bereits 1967 während der legendären Basement Tapes Sessions mit The Band. Offiziell veröffentlichte er ihn aber erst 1970 auf seinem Album "Self Portrait".
Die erste große Version des Songs kam allerdings von Manfred Mann, die ihn 1968 mit ihrer ursprünglichen Band Manfred Mann als Single veröffentlichten – und damit einen Nummer-1-Hit in Großbritannien landeten.
Als Manfred Mann’s Earth Band den Song 1978 für Watch neu aufnahmen, verwandelten sie ihn in eine kraftvolle Rockhymne mit epischen Instrumentalparts. Besonders live wurde "Mighty Quinn" zum absoluten Fan-Favoriten und ist bis heute ein Highlight in den Setlists der Band.
Das Album-Cover – Ein Mysterium?

Das Album-Cover zeigt einen Mann, der über eine Startbahn rennt – ein dynamisches, fast mystisches Motiv. Anders als häufig behauptet, gab es kein alternatives US-Cover mit schwebenden Uhren. Das Design wurde weltweit einheitlich veröffentlicht.
Die Verbindung zwischen dem Albumtitel "Watch" und dem Covermotiv bleibt spekulativ. Es könnte sein, dass die Band eine metaphorische Botschaft vermitteln wollte, die zum Nachdenken anregt. Ohne offizielle Aussagen der Band oder des Künstlers bleibt die genaue Bedeutung jedoch offen.
Für das Artwork verantwortlich war Michael Sanz, ein Künstler, der Manfred Mann bereits auf einer Skandinavien-Tour ein Gemälde geschenkt hatte. Beeindruckt von seinem Stil, entschied sich die Band, ihn mit der Gestaltung des "Watch"-Covers zu beauftragen. Ob das ursprüngliche Gemälde bereits das Motiv des rennenden Mannes zeigte oder speziell für das Album entworfen wurde, bleibt unklar.
Erfolg & Charts – Wie gut verkaufte sich "Watch"?
"Watch" war besonders in Deutschland ein riesiger Erfolg. Die Zahlen sprechen für sich:
- Platz 3 in den deutschen Charts
- Platin-Auszeichnung für über 500.000 verkaufte Einheiten in Deutschland
- Platz 33 in Großbritannien
- In den USA eher ein Geheimtipp, dort konnte das Album nicht in die Billboard 200 einsteigen
Der Erfolg in Deutschland lag vor allem daran, dass Songs wie "Davy’s on the Road Again" und "Mighty Quinn" dort massive Radio-Airplay erhielten.
Chris Thompson – Die Stimme hinter den Hits
Chris Thompson war die markante Stimme der Manfred Mann’s Earth Band in den späten 70ern und hat Songs wie „Davy’s on the Road Again“, „Mighty Quinn“ und „Blinded by the Light“ seinen kraftvollen Gesang verliehen. Geboren 1948 in England und aufgewachsen in Neuseeland, wurde er 1975 Mitglied der Band und prägte ihren Sound maßgeblich.
Er verließ die Band später mehrfach, arbeitete aber immer wieder mit Manfred Mann zusammen. Parallel dazu startete er eine Solokarriere und schrieb unter anderem „You’re the Voice“, das später durch John Farnham zum Welthit wurde. (Chris Thompsons Version hört ihr hier). Auch als Gastmusiker arbeitete er mit Künstlern wie Alan Parsons, Queen und Mike Oldfield zusammen.
Sein dynamischer Gesangsstil machte die Songs der Manfred Mann’s Earth Band unverwechselbar – und ohne ihn hätte „Watch“ vermutlich nicht denselben Kultstatus erreicht.
Chris Slade – Vom "Watch"-Drummer zu AC/DC
Chris Slade war 1977 31 Jahre alt, als er bei Manfred Mann’s Earth Band hinter dem Schlagzeug saß. Sein präziser, druckvoller Stil machte ihn zum perfekten Drummer für das Album "Watch" – besonders Songs wie "Davy’s on the Road Again" profitieren von seinem energiegeladenen Groove.
Nach seiner Zeit mit Manfred Mann’s Earth Band spielte Slade in den 80ern bei The Firm, einer Supergroup mit Jimmy Page (Led Zeppelin) und Paul Rodgers (Bad Company, Free). Später wechselte er zu Gary Moore.
Seinen großen Durchbruch erlebte er dann 1989, als er Drummer bei AC/DC wurde. Auf dem Album "The Razor’s Edge" (1990) lieferte er legendäre Drum-Tracks, darunter das ikonische Intro zu "Thunderstruck". Er tourte weltweit mit der Band und blieb bis 1994, als Phil Rudd zurückkehrte.
Erst 1999 wurde er Mitglied von Asia und blieb bis 2005 in der Band. In dieser Zeit spielte er auf Tourneen und war an mehreren Live-Aufnahmen beteiligt.
Nach einer Pause kehrte er 2015 erneut zu AC/DC zurück und blieb bis 2020 in der Band. Seine Zeit bei Manfred Mann’s Earth Band war also ein wichtiger Karriereschritt, der ihn in die erste Liga der Rock-Drummer katapultierte.
Neben seiner beeindruckenden Musikkarriere hat Chris Slade seine kreative Ader auch im Schmuckdesign ausgelebt. Er gründete die Schmucklinie "Spirit of the Drum", die sich auf handgefertigten Rock-'n'-Roll-Schmuck spezialisiert hat. Viele der Designs, wie Anhänger in Form von Totenköpfen und Drumsticks, spiegeln seine Leidenschaft für das Schlagzeug und die Rockmusik wider.
Chris bringt seine persönliche Note in jedes Stück ein und nutzt dabei seine künstlerische Ausbildung und Erfahrung. Seine Schmuckkollektion ist über die offizielle Website erhältlich und spricht sowohl Musikliebhaber als auch Schmuckenthusiasten an.
Fazit: Ein Album mit Kultstatus
"Watch" ist mehr als nur ein weiteres Rock-Album der 70er – es ist ein Kultklassiker. Mit Hits wie "Davy’s on the Road Again" und dem einzigartigen Sound der Manfred Mann’s Earth Band bleibt es ein fester Bestandteil der Rockgeschichte.
Ob auf Vinyl oder digital – dieses Album gehört in jede gut sortierte Musiksammlung!
Was hältst du von "Watch"? Lass es uns in den Kommentaren wissen!